Dipl. Geol. Hedwig Priemer Erdölindustrie Offshore

Dipl. Geol. Hedwig Priemer

Data Analyst & Flair Operator

Schlumberger Norge AS (Geoservices)

Warum haben Sie Geowissenschaften studiert?

Ich wollte ursprünglich gern Chemie studieren, aber nach einem Islandurlaub während der Oberstufe fand ich dann Geologie einfach spannender. Ich wollte ein breiteres Feld der Naturwissenschaften und einen direkten Zusammenhang mit der Erde haben. Anfangs wollte ich noch mehr in die Forschung gehen, habe aber während des Studiums gemerkt, dass der angewandte Bereich mir doch mehr liegt.

Frau Hedwig Priemer in Arbeitsausrüstung. Also mit Helm, Schutzbrille,Ohrenschützer und Warnwester.

Wie sah Ihr bisheriger Werdegang aus?

Ich bin nach der Uni erst einmal für ein paar Monate in die Türkei gegangen, um etwas ganz anderes zu machen. Ich habe mich dort sozial engagiert und in einem Projekt für Grundschüler Englisch unterrichtet. Danach habe ich begonnen mich in verschiedenen Bereichen zu bewerben und bin dann zu Geoservices SA (heute Teil der Schlumberger Gruppe) gekommen. Ich habe dort als Mudlogger angefangen, d.h. ich habe Proben des Bohrkleins aus Bohrungen zur Exploration von Erdöl untersucht. Nach etwa einem Jahr bin ich dann Data Analyst geworden. Als solche beobachte ich verschiedene Parameter während der Bohrung und an jeder offenen Quelle unter Sicherheitsaspekten, zur geologischen Evaluation und zur Bohroptimierung.

Was machen Sie heute?

Heute bin ich neben Data Analyst außerdem Flair Operator. Als Flair Operator betreiben wir Geräte zur Analyse der Kohlenwasserstoffe aus einer Bohrung. Wir analysieren mit Gaschromatograph und Massenspektrometer den Gehalt und die Zusammensetzung von Kohlenwasserstoffen. Anhand dieser Daten können dann Aussagen darüber gemacht werden, um was für Kohlenwasserstoffe es sich handelt und welche Qualität sie haben.

Was macht Ihnen an Ihrem Job am meisten Spaß?

Ich arbeite nur in der Norwegischen See, und ich bin sehr gern offshore. Auf einer Bohrinsel herrscht ein besonderes Arbeitsklima, das schwer zu beschreiben ist. Zumindest in Norwegen ist es aber sehr kameradschaftlich. Außerdem mag ich die Kombination in meinem Tätigkeitsfeld. Ich arbeite zu Zeiten viel am Computer und analysiere laufend Daten, und zu anderen Zeiten bin ich eher handwerklich unterwegs und muss Sensoren installieren, instand halten oder Geräte auf- und abbauen. 

Welche Herausforderungen bringt Ihr Job mit sich?

Die größte Herausforderung ist die Abwesenheit von zuhause. Man arbeitet in einem Rotationsschema und kann keinen Urlaub nehmen. Man hat zwischen den Offshore-Einsätzen geregelt frei, wenn aber Familienfeiern in die Arbeitszeit fallen, kann man sich eben nicht frei nehmen. Ich denke, da ist der Job auch eine große Herausforderung für Familie und Freunde.

Aussicht aufs Meer von der Bohrinsel