05.12.2024 Neue Erkenntnisse zur Exzentrizitätsstimulation und zum schnellen Ende der frühen antarktischen Eiszeiten

Welchen Einfluss haben zyklische Veränderungen der Erdumlaufbahn-Parameter auf die Dynamik von kontinentalen Eisschilden unter wärmeren klimatischen Bedingungen als heutzutage. Dieser Frage ist ein internationales Forscherteam aus England, Deutschland, Norwegen und den USA unter Beteiligung mehrerer Heidelberger Geowissenschaftler nachgegangen. Aufgrund von geochemischen Untersuchungen an mikroskopisch kleinen Schalen aus einer Tiefseebohrung im Nordatlantik konnten die Forscher neue Erkenntnisse zur Reaktion des Antarktischen Eisschildes unter einem unipolar-vereisten Klima unter höheren CO2-Gehalten als heutzutage gewinnen und somit die zugrundeliegenden Prozesse in der Dynamik des Antarktischen Eisschildes im frühen Oligozän rekonstruieren. Für ihre Studie gewannen die Wissenschaftler geochemische Daten aus Sedimentproben, die es ermöglichten, die Schwankungen und die Zyklizität des Eisvolumens für einen Zeitraum vor ca. 20-28 Millionen Jahren vor heute sehr detailliert zu rekonstruieren. Die Ergebnisse zeigen, dass die damalige Antarktis hauptsächlich durch die sogenannte Eccentrizität gesteuert wurde, also die Umlaufbahn der Erde um die Sonne. Die Eisschilde waren allerdings sehr vulnerabel und konnten durch kleinste Änderungen im Klimasystem kurzfristig abgeschmolzen werden. Die Forschungsergebnisse wurden in der Fachzeitschrift „Nature Communications“ publiziert.
 

Grafik zur Studie