Michael Grammling, M. Sc. Wasserwirtschaft, Umwelttechnik & Naturschutz

Michael Grammling, M. Sc.

Fachdienstleiter Umwelttechnik und Naturschutz, Sachbearbeiter Grundwasserschutz

Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg (UM), abgeordnet ans Landratsamt Neckar-Odenwald-Kreis

Warum haben Sie Geowissenschaften studiert?

Ich hatte schon während der Schulzeit Spaß an den Naturwissenschaften, vor allem an Biologie und Geographie. Bei der Studienwahl bin ich auf die Geowissenschaften aufmerksam geworden, da mich die Inhalte und auch die Möglichkeit von Exkursionen interessiert haben. Da ich zu Schulzeiten immer großes Interesse in Biologie hatte, ging ich zu Beginn des Studiums davon aus in Richtung Paläontologie zu gehen. Durch Einblicke in die Laborarbeit und verschiedene Vorlesungen stellte ich fest, dass mein Interesse doch eher im Themenbereich der Hydrogeochemie und Hydrogeologie lag. Somit besuchte ich, wo die Möglichkeit zur Wahl bestand, die Hydro-Kurse. Auch im Master änderte sich diese Ausrichtung nicht. Sowohl im Rahmen der Bachelor- als auch in der Masterarbeit untersuchte ich hydrogeochemische Themen.

Ein Porträt von Michael Grammling, im Anzug

Wie sah Ihr bisheriger Werdegang aus?

Ich habe 2017 meinen Master in den Geowissenschaften mit Fachrichtung Hydrogeologie abgeschlossen und wollte gerne auch weiter in diesem Bereich arbeiten, obwohl es einfacher gewesen wäre, einen Job im Bereich Baugrund oder Altlasten zu finden. Daher habe ich noch vier bis fünf Monate an der Uni in der Forschungsgruppe „Hydrogeochemie und Hydrogeologie“ weitergearbeitet, bis ich einen Job gefunden hatte, der dem auch inhaltlich entsprach. Das war eine Stelle als Projektleiter für Hydrogeologie in einem Ingenieurbüro für Geotechnik und Hydrogeologie in Würzburg. Hier bearbeitete ich knapp zwei Jahre hydrogeologische Themen wie z.B. Brunnenbohrungen, Erdwärmesonden, Wasserschutzgebiete und geologische Feldaufnahme. Da ich mich weiterorientieren wollte, hatte ich mich beim UM auf eine Ausschreibung im Bereich Wasserwirtschaft beworben, über die ich indirekt zu einem Angebot für meine jetzige Stelle im NOK für den Bereich Grundwasser kam.

Was machen Sie heute?

Inzwischen habe ich beim Landratsamt zum Grundwasserschutz noch die Leitung für den Fachdienst „Umwelt-Technik und Naturschutz“ übernommen. Hier kümmere mich als Bereichsleiter um Wasserwirtschaftsthemen und, für mich fachfremd, auch um den Naturschutz. Bei der Sachbearbeitung zum Grundwasserschutz prüfe ich die technische Seite von Vorhaben, die mit Eingriffen ins Grundwasser zu tun haben, z.B. Anträge von Brunnen und Wasserentnahmen, Erdwärmesonden oder Vorhaben in Wasserschutzgebieten. Neben dem technischen bzw. naturwissenschaftlichen Wissen ist auch rechtliche Grundkenntnis, z.B. das Wasserhaushaltsgesetz und Wassergesetz, notwendig. Bei rechtlichen Detailfragen gibt es aber natürlich die Fachkollegen aus dem Wasserrecht. In der Aufgabe der "Fachdienstleitung Umwelttechnik und Naturschutz" ist viel Koordinationsarbeit enthalten. Ich bin neben der Personalführung für Haushaltsplanung zuständig und z.B. für Kollegen der Ansprechpartner bei übergeordneten Fragen und Entscheidungen.

Drei Personen die eine Pumpe Befestigen, um eine Grundwasserprobe zu besorgen.

Was macht Ihnen an Ihrem Job am meisten Spaß?

Die Abwechslung und die Vielfalt! Zum einen macht mir der Grundwasserschutz Spaß, da er an sich schon sehr abwechslungsreich ist, es viele verschiedene Vorhaben und auch immer neue Fragestellungen gibt, in die man sich einarbeiten muss. Zum anderen gefallen mir die Überschneidungspunkte mit weiteren Sachgebieten, wodurch eine enge Zusammenarbeit mit Kollegen notwendig ist.

Welche Herausforderungen bringt Ihr Job mit sich?

Auf der fachlichen Seite sind neben „alltäglichen“ Inhalten auch immer wieder neue Themen zu bearbeiten, für die eine Einarbeitung notwendig ist. Der Grundwasserschutz wird nicht immer positiv aufgenommen, er verursacht  teilweise Mehrkosten oder verhindert auch Vorhaben. Das ist für Fachbüros, Kommunen oder auch Privatleute nicht immer verständlich bzw. nachvollziehbar. Daher ist hier die richtige Kommunikation wichtig. Ansonsten bringen natürlich die Fragestellungen Herausforderungen mit sich, auf die man im Studium oder der bisherigen beruflichen Laufbahn nicht vorbereitet wird, wie z. B. die Personalführung.