Dr. Tobias Sattler Lärm- & Umweltschutz & nachhaltige Mobilität
Dr. Tobias Sattler
Projektmanager im Bereich Lärm-, Umweltschutz und nachhaltige Mobilität
Kompetenzzentrum für Klima- und Lärmschutz im Luftverkehr, CENA Hessen
Warum haben Sie Geowissenschaften studiert?
Schon von klein auf wollte ich ein angewandtes, naturwissenschaftliches Fach studieren. Da kamen für mich Bio- oder Geowissenschaften in Frage. Am Ende sind es die Geowissenschaften geworden!

Wie sah Ihr bisheriger Werdegang aus?
Bachelor und Master habe ich an der Universität Heidelberg in der Umweltgeochemie erfolgreich absolviert. Während meines Bachelorstudiums habe ich mich auf die Gas-Analytik spezialisiert und bin ihr bis 2020 treu geblieben. Meine Doktorarbeit habe ich anfangs bei Prof. Schöler geschrieben. Als er dann in Rente ging, hat mich netterweise Prof. Keppler weiter betreut. Das Hauptthema war die chemische Evolution (Origin of Life). Gleichzeitig habe ich an vielen weiteren Projekten zum Klimawandel und in der Umweltchemie mit Freude gearbeitet: von der Erdbebenvorhersage mit Waldameisen, über die Salzseen Westaustraliens bis zum Leben auf dem Mars. Nach meiner Promotion bin ich als PostDoc zum Max-Planck-Institut für Chemie gewechselt. Dort habe ich die Gasmessungen bei CARIBIC geleitet. Hierbei ging es um die Beobachtung der atmosphärischen Zusammensetzung verschiedenster Gase.
Was machen Sie heute?
Nach dem CARIBIC Projekt traf ich die schwere Entscheidung, die Wissenschaft zu verlassen. Ich entschloss mich, mein gesammeltes Wissen über Atmosphäre und Klima der Gesellschaft zur Verfügung zu stellen. Heute arbeite ich an Konzepten und Strategien, um den Luftverkehr klimaneutral und nachhaltig zu gestalten. Zur Nachhaltigkeit gehören nicht nur Klima- und Umweltschutz, sondern auch die ökonomischen und sozialen Aspekte. Es ist tatsächlich ein sehr vielfältiger Bereich!
Was macht Ihnen an Ihrem Job am meisten Spaß?
Am meisten macht mir das sehr breite Spektrum an Arbeitsfeldern Spaß. Auch die Förderung des technologischen Fortschrittes, um die Zukunft nachhaltig zu gestalten, ist sehr erfüllend. Bei meiner Arbeit ist es auch wichtig ein öffentliches Bewusstsein für nachhaltige Zusammenhänge zu erschaffen, um den Menschen ein reflektiertes Handeln zu ermöglichen.
Welche Herausforderungen bringt Ihr Job mit sich?
Deutschlands größter Flughafen und die Lufthansa Group sind in Frankfurt am Main beheimatet. Das hat viele wirtschaftliche Vorteile für die Region, verursacht aber auch viele umwelt- und klimarelevante Herausforderungen. Es ist eine spannende Aufgabe lokalen Umweltschutz zu betreiben und gleichzeitig internationale Klimaneutralität zu etablieren. Ich arbeite mit vielen Interessengemeinschaften und vermittle Informationen sachlich neutral. Im Alltag kommuniziert unser Team mit Politik, Unternehmen, Wissenschaftlern und der lokalen Bevölkerung, um Lösungen für unsere gemeinsame Zukunft zu finden. Wir setzen wichtige Impulse für eine klimaneutrale und nachhaltige Luftfahrt!
